Montag, 11. Juli 2011

morgens

04.00 Uhr

Der Tag ist noch unangetastet.

Das Konzert der erwachenden Vogelwelt reist die Nacht vom Podest der Stille.

Die Luft rauscht von Leben.

Ich spüre die Kraft, aus der sich in meinem Hirn Gedanken bilden, fast körperlich.

So intensiv durchdringt mich die Energie, dass ich nicht selten mit nassen Augen den neuen Tag begrüße.

Mein Herz hat dann kaum noch Platz in dem viel zu engen Brustkorb…

Als ich in die Welt kam war mir alles neu, mein Glück bestand darin die Dinge um mich herum zu entdecken.

Später, abgestumpft, hielt ich sie für Selbstverständlichkeiten.

Heute gewahre ich wieder, dass mein Glück nach wie vor darin besteht die Dinge auf meine Weise zu entdecken.

Nicht was andere sehen macht mich reich, auch hilft mir die Kritik von Alleswissern immer noch nicht.

Und immer wieder dieser Morgen!

Dieses Vorhalten von Harmonie und Leichtigkeit.

Von Sein!

Das ich meine Gedanken, wie jene verzüchteten Goldfische ihre Schleierschwänze, hinterher ziehe.

Diese Natur, wie unendliche Weiten!

Wenn der Mensch sie sich nicht zum Feind erklären würde.

Ich finde, solange wir unsere Zähne und Krallen, durch Bomben und Raketen ersetzen und um ein Landstück wie Raubtiere um ein Fleischstück herfallen, sollten wir uns nicht „zivilisiert“ nennen!

Die Sonne... für Bruchteile von Sekunden verstummt das Konzert, um beim ersten Sonnenstrahl mit Macht wieder einzusetzen.

Diese Sonne als Dirigent des Lebens.

Ich erstarre immer wieder aufs neue bei diesem Erleben.

Werde ganz still und erkenne:

Sobald ich still genug bin um mich selber zu hören, werde ich auch von anderen nicht überhört.

Doch wenn ich mich selber zu ernst nehme werde ich von anderen nicht mehr ernst genommen.

Ich hoffe sehr, dass mein Glück eines Tages nicht nur aus meinem Schreiben besteht und ich den Morgen weiter mit all meinen Sinnen begrüßen kann.

2 Kommentare:

  1. Hallo Roberta, jetzt war ich doch einfach mal (so) neugierig (wie immer) und wollte nachschauen, wer sich da als neue Leserin eingetragen hat - lieben Dank dafür!
    Du beschreibst die Dinge so poetisch - das ist eine ganz besondere Gabe. Also ich muss ja sagen, dass ich nicht unbedingt mit Begeisterung morgens um 5 Uhr aufstehe, aber seit wir hier in der Höhe (11. Etage) wohnen und soweit ins Grüne schauen können, hat es eine ganz neue Qualität. Ich muss immer erst einmal innehalten am Fenster und der aufgehenden "güldenen" Sonne entgegenschauen.
    Ich wünsch Dir eine schöne Woche - liebe Grüße von Lene

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  2. Hallo Lene, Neugier ist die Triebfeder jeglicher Entwicklung und ohne die Neugier wären wir alle nicht hier im Netz der unbegrenzten Möglichkeiten. ;-)
    Danke schön, für Deinen Kommentar und auch ich wünsche Dir eine wunderbare Woche.
    Liebe Grüße sendet Dir Roberta

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